Schaumweine aus aller Welt

Was ist Schaumwein?

Das Geheimnis des Schaumweins ist die zweite Gärung. Sie bringt die Kohlensäure in den Wein, die dann die Perlage bildet. Als Grundlage jedes Schaumweins dient ein Grundwein, der ganz normal hergestellt wird. Dieser wird dann mit Hefe und Zucker versetzt, so dass es zu einer zweiten Gärung kommt. Dabei gibt es verschiedene Verfahren.
Die Wahl der Traubensorte für den Grundwein hängt von der Region und dem Weingut ab. In gewissen Gebieten wie der Champagne sind die Rebsorten klar geregelt. Bei anderen kann es regional variieren. Dabei gibt es verschiedene Verfahren.   

Traditionelle Methode Flaschengärung

Dabei werden die Grundweine in Flaschen gefüllt und eine kleine Menge Fülldosage aus Wein, Zucker und speziellen Hefen hinzugefügt. Die Hefen beginnen sofort den Zucker zu vergären. Nach 1 bis 2 Monaten ist der Zucker vollständig vergoren. Der Wein enthält dann rund 1,2 Vol.% mehr Alkohol, als er vorher. Bei jeder Gärung entsteht auch bei der Flaschengärung Kohlendioxid. Da es nicht entweichen kann, da die Flasche fest mit einem Kronenkorken verschlossen ist, bleibt es im Wein als Kohlensäure gelöst. Durch die Gärung entsteht in der Flasche ein Kohlensäuredruck von ca. 3 bar. Je nach Produkt, bleibt der Schaumwein kürzer oder länger auf der Hefe liegen. Dadurch entstehen die hefigen Aromen in den prickelnden Getränken. Damit die Hefe wieder aus der Flasche entfernt werden kann wird diese Kopfüber in sogenannte Rüttelpulte gesteckt. Die Flaschen werden regelmässig gerüttelt und dabei leicht gedreht, so dass sich die Hefe nach und nach im Flaschenhals sammelt. Danach wird Degorgiert. Der Flaschenhals kommt in ein Kältebad (-20 °C) und der Hefesatz gefriert zu einem Pfropfen. Dieser wird durch das entfernen des Kronenkorken heraus geschleudert. Durch die Zugabe einer Dosage (Wein und Zucker oder nur Wein) wird die Flasche wieder ganz gefüllt und mit dem Korken verschlossen. Damit dieser nicht durch den Druck wieder heraus spickt, wird dieser durch die sogenannte Agraffe fixiert. 
Der wohl berühmteste Vertreter von so hergestellten Schaumweinen ist der Champagner. 
Weitere Vertreter dieser Methode sind CAVA aus Spanien, Crémant, Franciacorta und alle mit Method traditionell bezeichneten Schaumweine. 

Tankgärung

Bei diesem Herstellungsverfahren findet die zweite Gärung der Grundweine im Drucktank statt. Die Dosage (Zucker und Hefe) wird in den Drucktank gegeben und dann verschlossen. So kann auch hier das CO2 nicht entweichen und bleibt als Kohlensäure im Wein. Wenn der Prozess abgeschlossen ist, wird der fertige Schaumwein in die Flasche gefüllt und verkorkt. 
Nach diesem Herstellungsprozess entstehen Prosecco, Sekt, und viele günstige Schaumweine, da diese Herstellungsmethode weniger aufwändig ist. 
Führt aber auch zu prickelnden Schaumweinen.

Champagner

Seinen feinen Perlen und das zarte Aroma haben ihn zum Inbegriff des gehobenen französischen Weingeschmacks werden lassen. Er wächst etwa 150 Kilometer nordöstlich von Paris - in den nördlichsten und damit kühlsten Anbaugebieten Frankreichs. Nur dort darf er sich Champagner nennen. 

Cava

Cava stammt vorwiegend aus Katalonien in Spanien.  Seit 1986 unterliegt Cava dem Schutz der Qualitätsbezeichnung Denominació d'Origen Cava (auf Katalanisch) - DO Cava bezieht sich also nicht auf die Herkunft aus einer spezifischen Region, sondern auf die Qualität. Ein echter Cava ist an einem eingebrannten Stern im Korken zu erkennen. Andere Schaumweine, die nicht als Cava bezeichnet werden dürfen, werden als Fermentació en ampolla bezeichnet.  Traditionell wird Cava aus drei Traubensorten hergestellt. Der kräftige und süsse Xarel·lo verleiht dem Wein Fülle und Alkohol, während die Parellada für Anmut sorgt und der Macabeu mit seinen charakteristischen Apfelaromen für Frische sorgt. Die minimale Lagerung auf der Hefe beträgt 9 Monate. Sobald ein Jahrgang auf der Flasche steht sind es 24 Monate. Ein Gran Reserva muss sogar mindestens 30 Monate auf der Hefe lagern und wird dadurch exklusiv. Es werden auch Rosé Cavas produziert. Hier werden die Traubensorten Trepat, Pinot Noir, Monastrell oder Garnacha verwendet. Cavas erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit. Geschmacklich ist er je nach dem wie lange der Wein auf der Hefe gelegen hat herber oder fruchtiger. Je länger der wein auf der Hefe liegt desto intensiver wird der entsprechende Geschmack. 

Franciacorta  

 Franciacorta ist ein Weinanbaugebiet in der Lombardei in Italien, das seit 1967 den DOC-Status (Denominazione di origine controllata) hat. Im Jahr 1995 erhielten die Weine das Prädikat "kontrollierte und garantierte Herkunftsbezeichnung" (Denominazione di Origine Controllata e Garantita – DOCG).
Auch Franciacorta kennt je nach Sorte unterschiedliche Mindestreifezeiten auf der Hefe. 

Folgende Geschmacksrichtungen sind zulässig, wenn es um die Bezeichnung von Franciacorta geht: "Zero-Dosage" (dosaggio zero), "extra trocken", "trocken", "extra trocken", "halbtrocken" und "halbsüss" innerhalb der Zucker-Grenzen des Gemeinschaftsrechts. Nur die Bezeichnungen "dosaggio zero", "extra trocken" und "trocken" sind für die Auszeichnung "Riserva" erlaubt. Auch bei dieser Schaumweinart gibt es eine grosse Vielfalt. Er ist elegant und gehört in jedes gute Sortiment einer Weinhandlung oder eines Restaurants.

Prosecco DOC

Stammt aus den italienischen Provinzen Venezien und Friaul-Julisch Venetien. Es gibt eine grosse Auswahl an Proseccos in unterschiedlicher Qualität. Gant wenige Gebiete besitzen sogar die Qualitätsstufe DOCG. Prosecco wird aus der Rebsorte Glera hergestellt. Wie oben erwähnt handelt es sich dabei um keine klassische Flaschengärung, sondern um eine Tankgärung. Er eignet sich aber durchaus auch zu festlichen Anlässen. Prosecco wird oft als Extra Dry oder Demi-Sec angeboten. 

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